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Schizophrenie

Der Begriff „schizophren“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Spaltung der Seele“. Damit ist nicht die Spaltung des Menschen in zwei Persönlichkeiten gemeint, sondern, dass Betroffene in der akuten Phase ihrer Krankheit zwei Wirklichkeiten empfinden. Typisch für die Erkrankung sind Stimmen hören und Wahnvorstellungen, die mit Ängsten verbunden sind. Keine Schizophrenie ist wie die andere. Bis heute besteht in der Öffentlichkeit viel Unkenntnis und Vorurteile über diese Erkrankung. Darum ist es wichtig, dass über Schizophrenie gesprochen wird.

 

Wichtigste Symptome: Wahnvorstellungen und Halluzinationen

 

Schizophrenien unterscheiden sich von Person zu Person sehr stark. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sich bei einem akuten Krankheitsschub vor allem Wahnvorstellungen (Verfolgungs-, Grössenwahn z.B. „Ich kann fliegen “) zeigen. Die Themen der Wahnvorstellungen sind häufig religiöser oder spiritueller Natur. Polizei oder Geheimdienste spielen oft eine Rolle. Auch tabuisierte Themen im sexuellen Bereich sind nicht ungewöhnlich. Die Betroffenen erleben auch so genannte Halluzinationen. Das sind Sinneswahrnehmungen, die nur sie selbst hören, sehen, spüren oder schmecken. Am häufigsten ist das Stimmen hören. Die Stimmen können verängstigen, einnehmend und bedrohlich sein. Sie können aber auch trösten und unterhalten. Manche Betroffene verlieren sich völlig in diesem Kontakt und brechen die Beziehung zur Aussenwelt ab. Denk- und Wahrnehmungsstörungen sind ein weiteres Symptom. Darunter fallen Zerstreutheit, unlogische Gedankengänge und verzögertes Denken. Die Wahrnehmung ist auf bestimmte Details fixiert – plötzlich bekommen Zahlen, Buchstaben eine andere Bedeutung, erhalten eine wichtige Information und stehen in bedeutungsvoller Beziehung zum Betroffenen. Stellen Aussenstehende Wahrgenommenes in Frage, reagieren Betroffene häufig sehr gereizt, was für Angehörige sehr schwierig sein kann. Für die Diagnose „Schizophrenie“ müssen Symptome über einen längeren Zeitraum vorhanden sein.

 

Schleichender Beginn

 

Eine Schizophrenie beginnt in der Regel schleichend, häufig schon bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es gibt Faktoren, die den Ausbruch der Erkrankung begünstigen können. Dazu gehören der frühe starke Konsum von Cannabis und Stresssituationen. Diese entscheiden aber nicht ob, sondern eher wann die Erkrankung beginnt. Betroffene ziehen sich anfangs zurück, verlieren das Interesse an ihren Hobbys. In der Regel vernachlässigen sie ihr Äusseres, engagieren sich weniger in der Schule oder bei der Arbeit. Sie leiden oft unter Schlafstörungen. Sie erleben ihre Umwelt, ihre Freunde, ihre Familie als verändert. Alle Veränderungen scheinen in einem Bezug zu ihnen zu stehen, den sie aber nicht erkennen können.

 

Grosse Unterschiede im Verlauf

 

Schizophrene Schübe können einmal oder mehrmals im Leben auftreten. Es gibt auch chronische Verläufe. Bestimmte Symptome einer Schizophrenie können den Betroffenen lange, manchmal sogar lebenslang begleiten.

 

Was hilft bei Schizophrenie?

 

Viele Erkrankte können heute geheilt werden. Einem Grossteil kann zumindest soweit geholfen, werden, dass sie ihr Leben wieder bewältigen und sich beruflich und sozial eingliedern können. Medikamente und psychosoziale Therapien sind wichtig und tragen dazu bei, Rückfälle zu vermeiden. In der Therapie geht es zunächst darum, eine Vertrauensbasis aufzubauen, denn Betroffene sind häufig sehr verängstigt und misstrauisch. Offener Dialog (Familientherapie zu Hause bei den Betroffenen), Trialog (Zusammentreffen von Betroffenen, Angehörigen und Fachleuten) Selbsthilfe (Angehörigensprechstunde, Selbsthilfegruppen, Recovery) sind weitere innovative Ansätze, die sich in der Schizophreniebehandlung bewährt haben. Angehörigenbegleitung ist äusserst wichtig, damit Verständnis für die Krankheit und ein möglichst stressfreier Umgang damit entstehen kann.

Quelle: www.wie-gehts-dir.ch

Depressionen
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