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Weitere psychische Erkrankungen

Es gibt zahlreiche psychische Erkrankungen. Die häufigsten werden auf dieser Webseite vorgestellt. Unten werden einige weitere in Kürze beschrieben. Es gibt zudem noch andere psychische Erkrankungen, die hier nicht erwähnt werden, weil sie selten sind.

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Autismus

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Menschen mit einer autistischen Störung nehmen ihre Umwelt «anders» wahr. Dementsprechend haben sie Mühe, das Gegenüber in Bezug auf Mimik, Körper- und Gefühlsausdruck zu lesen und auch sich selber situationsgerecht auszudrücken. Oft orientieren sie sich an Details, es fällt ihnen schwer, eine Situation ganzheitlich zu erfassen. Betroffene haben häufig etwas Zwanghaftes, Rigides. Ihnen fehlt die mentale Flexibilität und somit können sie auf Unvorhergesehenes sehr emotional reagieren, in Form von Tobsuchtanfällen, Ängsten, Schlaf- oder Essstörungen. Autisten sind oft auch motorisch und sprachlich auffällig. Viele kommunizieren nicht mit Worten, sondern mit Gesten, häufig kommt es auch zu sprachlichen Wiederholungen.

Alle aufgezählten Schwierigkeiten führen dazu, dass die Lernmöglichkeiten von Kindern oder Erwachsene stark beeinträchtigt sind. Autistische Menschen müssen sich gängiges soziales Verhalten aneignen wie andere das ABC. Sie müssen lernen, wie das Leben funktioniert, wie Emotionen zu erfassen sind und was gewisse soziale Handlungen bedeuten.

 

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Demenz

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Bei Demenzerkrankungen kommt es zu einem vorzeitigen Absterben von Nervenzellen im Hirn. Dadurch werden die Denkfähigkeit, das Gefühlsleben und die sozialen Fähigkeiten, also die Art und Weise, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen,  zunehmend beeinträchtigt. Teilweise verändert sich auch der Charakter der Betroffenen. Die Erkrankung verläuft zunächst langsam und kaum merkbar. Merkmale der Demenz sind zunehmende Vergesslichkeit, schwindendes Langzeitgedächtnis, Probleme mit der Sprache, Orientierungsschwierigkeiten, unangemessenes Verhalten und Verlust von alltäglichen Fähigkeiten und Fertigkeiten (z.B. im Haushalt, der persönlichen Hygiene etc.). Auch das Wissen um körperliche Funktionen geht nach und nach verloren. Zum Beispiel funktioniert das Schlucken und das Kontrollieren der Blase nicht mehr wie gewohnt. Alzheimer ist der bekannteste Demenztyp. Die medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten sind gering. Eine stressarme Umgebung hilft, aber die Angehörigen brauchen meist Hilfe und Entlastung bei den Betreuungsaufgaben.

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ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom)

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Diese psychische Erkrankung zeigt sich bereits im Kinder- und Jugendalter und kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Von der Erkrankung sind auch Erwachsene betroffen. Das Krankheitsbild wird mit zunehmendem Alter weniger stark ausgeprägt, da die Betroffenen meist lernen, mit ihren Besonderheiten umzugehen.

ADHS-Betroffene fallen durch ihr Verhalten auf: Manchmal geben sie Vollgas, dann wieder sind sie mit angezogener Handbremse unterwegs. Sie erhalten dementsprechende kritische Rückmeldungen von ihrem Umfeld, was sich negativ auf ihren Selbstwert auswirken kann. ADHS beeinflusst Verhalten und Lernen und somit die ganzheitliche Entwicklung. ADHS kann auch mit Vorteilen verbunden sein. Betroffene sind kreativ, phantasievoll und haben ein hohes Gerechtigkeitsempfinden.

Wichtig zu wissen ist, dass nicht jedes Kind, das durch seinen Bewegungsdrang oder andere oben genannte Verhaltensweisen auffällt, gleich ADHS hat. Für die Diagnose braucht es ein mehrstündiges Verfahren und aufwändige Tests.

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Hypochondrie

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Hypochonder/innen glauben fest daran, dass sie krank sind, selbst aufgrund alltäglicher Beschwerden wie Muskelkater oder Blähungen. Betroffene deuten Körpersignale schnell als eine schwere Krankheit und das bringt sie u.a. dazu, das Internet nach Krankheitssymptomen zu durchstöbern und regelmässig Fachleute aufzusuchen. Ihre Krankheit mögen sich Hypochonder/in einbilden. Sie simulieren aber nicht, da sie ihre körperlichen Beschwerden tatsächlich empfinden.

Die Ansicht eines Arztes, die Symptome seien unbedenklich, bringt in aller Regel keine Erleichterung, denn die Beschwerden sind ja noch immer da. Betroffene beobachten ihr Empfinden oft noch aufmerksamer. Wahrgenommene Symptome können sich weiter verstärken und deshalb wird ein weiterer Arzt nach dem anderen aufgesucht. Oft zieht die Hypochondrie auch eine Depression nach sich. Manche Betroffene werden arbeitsunfähig.

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Keine Diagnosen im Internet: Symptome treten oft auch bei gesunden Menschen auf.
Die Beschreibung von Krankheitsbildern im Internet führt manchmal dazu, dass Menschen den Eindruck haben, an der beschriebenen Krankheit zu leiden, weil einige Symptome auf sie zutreffen. Viele Symptome können aber auch bei gesunden Menschen auftreten oder mit anderen Erkrankungen zusammenhängen. Wenn Sie vermuten, an der oben beschriebenen Erkrankung zu leiden, sollten Sie sich auf jeden Fall an eine kompetente Fachperson wenden. Nur diese kann eine richtige Diagnose stellen.

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Quelle: www.wie-gehts-dir.ch

Depressionen
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